Kurz & knapp

KINDER VON ANFANG AN STÄRKEN

Die Basis für einen guten Start ins Schul- und Berufsleben sind solide Deutschkenntnisse. Deshalb fördern und unterstützen wir Kinder und Jugendliche früh und gezielt.

NATUR ZURÜCK NACH OPFIKON BRINGEN

Wir schaffen grüne, artenreiche Freiflächen in der Stadt. Denn Bäume, Wiesen und Hecken sind nicht nur wichtige Lebensgrundlagen für Tiere und Pflanzen, sie verbessern auch das Stadtklima und tragen zu unserem Wohlbefinden bei.

GRUNDLAGEN FÜR FIRMEN SCHAFFEN

Wir sorgen für eine gute Infrastuktur, damit Unternehmen langfristig in Opfikon bleiben und sichere und attraktive Arbeitsplätze schaffen.

10 Fragen, 10 Antworten

Der «Stadt-Anzeiger» hat alle Kandidierenden schriftlich mit denselben Fragen konfrontiert. Meine Antworten findet ihr hier.

1. Für jene, die Sie noch nicht kennen: Wer sind Sie?

Ich bin 37 Jahre alt, Mutter, Gemeinderätin und Kommunikationsexpertin. Mitgestalten, anpacken und beharrlich ein Ziel verfolgen, – das durfte ich in meiner Familie lernen, die seit 100 Jahren ein Industrieunternehmen führt.

Deshalb habe ich mich nach meinem Studium selbstständig gemacht. Deshalb habe ich die Grünen Opfikon mitgegründet, bin Fraktionspräsidentin, Mitglied der Geschäftsleitung, der Planungskommission und Delegierte des Flughafen Schutzverbandes.

Nun will ich den nächsten Schritt gehen und unseren Anliegen auch im Stadtrat Gehör verschaffen. Ich habe den Willen, die Zuversicht und die nötige Ausdauer, um mich für unsere Stadt einzusetzen. Für eine Stadt, die allen ein Zuhause ist – ob stimmberechtigt oder nicht, ob in Opfikon geboren oder zugezogen.

Ich bin in Bülach aufgewachsen, habe Organisationskommunikation studiert, arbeite in Glattbrugg und lebe mit meiner Familie im Glattpark.

2. Warum wollen Sie Stadträtin werden?

Ich möchte eine Politik machen, die vorausschauend, wirksam und respektvoll ist. Eine Politik, die alle einbezieht, und Brücken baut zwischen Behörden und Bevölkerung, zwischen den unterschiedlichen Kulturen. Denn wir Menschen sind unterschiedlich. Wir haben unterschiedliche Voraussetzungen und Möglichkeiten, wir verfolgen unterschiedliche Ziele. Was uns alle verbindet, ist der Wunsch, ein gutes und selbstbestimmtes Leben zu führen.

Im Alltag muss jeder seinen Beitrag dazu leisten. Die Aufgabe der Politik ist, die richtigen Grundlagen zu schaffen: gute Schulen, ausreichend Wohnraum, eine funktionierende Infrastruktur.

Als Stadträtin will diese Strukturen mitgestalten. Ich will mich dafür einsetzen, dass wir in einer zukunftsfähigen und lebenswerten Stadt leben.

3. Welches sind Ihre drei wichtigsten politischen Anliegen?

Kinder von Anfang an stärken:
Die Basis für einen guten Start ins Schul- und Berufsleben sind solide Deutschkenntnisse. Deshalb fördern und unterstützen wir Kinder und Jugendliche früh und gezielt. Das kommt jedem einzelnen und der Gesellschaft zugute.

Natur zurück nach Opfikon bringen:
Wir schaffen grüne, artenreiche Freiflächen in der Stadt. Denn Bäume, Wiesen, Wasserflächen und Hecken sind nicht nur wichtige Lebensgrundlagen für Tiere und Pflanzen, sie verbessern auch das Stadtklima und tragen zu unserem Wohlbefinden bei.

Grundlagen für Firmen schaffen:
Wir sorgen für eine gute Infrastruktur, damit Unternehmen langfristig in Opfikon bleiben und sichere und attraktive Arbeitsplätze schaffen. Dafür brauchen wir ein gut ausgebautes ÖV-Netz und eine attraktive Infrastruktur, damit Arbeitnehmende gerne hierher kommen.

4. Was braucht Opfikon derzeit am dringendsten?

Opfikon braucht eine Perspektive. Unsere Stadt ist in den letzten zwanzig Jahren rasant gewachsen. Vier Stadtteile, Menschen aus 121 Nationen: Diese Vielfalt ist Stärke und Herausforderung zugleich. Nun müssen wir uns darüber klar werden, was für eine Stadt wir in Zukunft sein möchten. Was wir bewahren sollen und wohin wir uns entwickeln wollen.

Unsere drängendsten Fragen sind, wie wir Kinder und Jugendliche stärken und ausbilden können, wie wir unsere Artenvielfalt erhalten, wie wir ein gesundes Stadtklima schaffen und unsere schwankenden Steuereinnahmen stabilisieren können.

Dabei befinden wir uns mitten in einem schweiz- und weltweiten Wandel. Klimakrise, Energieengpässe und Wirtschaftsprobleme verunsichern und schüren Ängste. Wir brauchen als Gesellschaft neue und nachhaltige Lösungsansätze.

5. Was wäre das erste, das Sie als Stadträtin konkret anpacken würden?

Die Schule in Opfikon wurde in der Vergangenheit oft kritisiert – jetzt ist es an der Zeit, anzupacken. Das Schulsystem ist klar gefordert: 84 Prozent der Kinder haben nicht Deutsch als Muttersprache, viele Kinder besuchen eine Sonderschule, nur 8,3 Prozent der Schülerinnen und Schüler erreichen die Matura. Der Handlungsbedarf ist gross. Weil der Kanton der Schule enge Grenzen setzt, müssen wir andere Möglichkeiten nutzen. In Spielgruppen, Kitas und weiteren Angeboten können wir Kinder fördern und unterstützen. Ich möchte als Stadträtin alle Akteurinnen und Akteure an einen Tisch bringen: Die Familien- und Jugendarbeit, die Schulpflege, Lehrpersonen, Elternräte und Vereine. Gemeinsam erarbeiten wir Massnahmen, die greifen.

6. Die Schwerpunktthemen des Stadtrates lauten: Lebensraum weiter aufwerten, Infrastruktur modernisieren, Digitalisierung vorantreiben, Organisation weiterentwickeln. Was tragen Sie dazu bei?

Im Regierungsprogramm vermiss ich einen wichtigen Punkt: Kommunikation. Wann wird der Spielplatz saniert? Warum funktioniert die Müllanlage nicht? Das sind Fragen, die die Bevölkerung beschäftigen, beunruhigen oder ärgern. Wir können in Opfikon besser kommunizieren: aktiv, zielgruppengerecht und leicht verständlich. Dazu nutzen wir verschiedene Kanäle: Social Media, Plakataktionen, Informationsveranstaltungen, Briefe in leichter Sprache. Wo offen und respektvoll kommuniziert wird, entstehen Bürgernähe, Partizipation und das wohl Wichtigste in einem demokratischen System – Vertrauen.

7. Derzeit ist die Abteilung Finanzen und Liegenschaften frei. Wo würden Sie, falls nötig, sparen?

In den letzten Jahren wurden notwendige Sanierungen aufgeschoben, Ausgaben vermeintlich gespart. Nun stehen viele Projekte gleichzeitig an: Die Schulhäuser Mettlen und Lättenwiesen müssen saniert werden, ebenso das Alterszentrum Giebeleich und sogar ein Schulhausneubau steht an.

Als Stadt haben wir die Verantwortung, wichtige Infrastrukturen zu erhalten. Dieser Verantwortung werden wir gerecht, wenn wir kritisch und ehrlich definieren, welche Ausgaben notwendig sind und diese richtig einsetzen, damit unsere Infrastruktur langfristig zukunftsfähig ist. Denn dann handeln wir wirtschaftlich und sparsam.

In der Kantonsverfassung steht unmissverständlich: «Die Gemeinden (…) führen ihren Finanzhaushalt nach den Grundsätzen der Gesetzmässigkeit, der Sparsamkeit und der Wirtschaftlichkeit». Dieser Paragraph muss unser gemeinsames Credo sein.

8. Opfikon nimmt mehr Steuern ein als budgetiert: Steuern senken, mehr investieren oder Reserven bilden?

Die letzten fünf Jahre schloss Opfikon jeweils mit einem Gewinn ab. Meist überraschend, wich das Ergebnis um durchschnittlich 10 Millionen Franken vom Budget ab. Dieses Jahr erwartet uns eine andere, wenig erfreuliche Überraschung: Der Aufwandüberschuss hat sich gemäss aktueller Hochrechnung auf 13.2 Millionen Franken verdoppelt! Der Grund: Zahlreiche Firmen gingen im ersten Quartal Konkurs. In Opfikon stammen 62 Prozent der Steuereinnahmen von juristischen Personen, von Unternehmen. Deren Auf und Ab spüren wir sofort.

Wie gehen wir mit diesen Schwankungen um? Auf der einen Seite müssen wir besonders sorgfältig, realistisch budgetieren. Andererseits brauchen wir eine Standortförderung, die nachhaltig finanzielle Stabilität schafft. Und ja, darin müssen wir investieren. Weil es sich auszahlt.

9. Was ist Ihre Vision für Opfikon?

Ich wünsche mir eine Stadt mit einer starken Identität. Eine Stadt, in der wir unsere Vielfalt als Bereicherung verstehen, in der wir gelernt haben, mit unseren Herausforderungen umzugehen. Ein Opfikon, auf das wir stolz sein können, weil wir ein Wohn- und Arbeitsumfeld schaffen, in dem wir uns wohl fühlen, weil wir gemeinsam die Zukunft gestalten.

Dafür brauchen wir eine politische und gesellschaftliche Kultur, die das Gemeinsame im Blick hat, die respektvoll und offen miteinander umgeht. Und manchmal auch den Mut hat, neue Wege zu gehen. Für eine solche Stadt möchte ich mich einsetzen.

10. Alle drei Kandidierenden sind im Beruf stark eingebunden und haben Familie. Wie organisieren Sie sich, um dem Amt als Stadtrat, Stadträtin gerecht zu werden?

Das Amt einer Stadträtin ist verantwortungsvoll. Ich möchte aktiv zuhören, Bedürfnisse aufnehmen und gemeinsam mit dem Kollegium und der Stadtverwaltung Ziele erarbeiten – und diese zügig umsetzen. Hier beginnt die Arbeit. Diese Arbeit braucht Zeit, Fokus und einen langen Atem.

Deshalb werde ich mein bisheriges 80-Prozent-Pensum als Kommunikationsexpertin auf 40 Prozent reduzieren, um mich als Stadträtin voll für Opfikon einsetzen zu können. Dabei kann ich auf mein vielfältiges und kompetentes Netzwerk zurückgreifen und weiss mich von meiner Familie von Herzen unterstützt.